Deutschlands Topmanager liegen bei den Gehältern hinter ihren Kollegen in anderen Ländern zurück

Einer Studie zufolge verdienen Topmanager in Deutschland deutlich weniger als ihre Kollegen in europäischen Ländern und den USA.

Die Vorstandsvorsitzenden der 40 Unternehmen im Leitindex Dax erhielten im vergangenen Jahr durchschnittlich 5,7 (2022: 5,1) Millionen Euro, zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, heißt es in der am Dienstag vorgestellten Jahresstudie der Technischen Universität München Name der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dagegen verfügten die CEOs des EuroStoxx50-Index – ohne Führungskräfte in Deutschland – im Durchschnitt über 6,9 Millionen Euro, die CEOs des Schweizer SMI über 7,6 Millionen Euro und die CEOs des Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse umgerechnet 24,2 Millionen Euro.

Mit Volkswagen- und Porsche-Chef Oliver Blume hat der DAX-Chef die „Schallmauer“ von zehn Millionen Euro durchbrochen, wie DSW-Chef Marc Tüngler es ausdrückte. Im vergangenen Jahr erhielt er ein Festgehalt, einen Jahresbonus und langfristige Bonuszusagen in Höhe von insgesamt 10,32 Millionen Euro. Die von der Technischen Universität München berechnete Gesamtvergütung bezieht sich auf den Betrag, den der Vorstandsvorsitzende für seine Leistung im vergangenen Jahr erhalten oder zugesagt bekommen hat. Langfristboni werden jedoch erst nach einer bestimmten Anzahl von Jahren ausgezahlt und unterliegen oft starken Schwankungen.

Der Studie zufolge liegt Björn Gulden von Adidas mit 9,18 Millionen Euro auf Platz zwei im DAX, während Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing mit 9,00 Millionen Euro auf Platz drei liegt. Die anderen fünf CEOs verdienen mehr als acht Millionen Euro.

Von den 30 Dow-Jones-CEOs liegt nur noch einer unter der Zehn-Millionen-Euro-Schwelle: Amazon-Chef Andrew Jassy erhält 2023 keinen Bonus und muss sein Festgehalt akzeptieren. Apple-Chef Tim Cook bleibt mit einem Vermögen von umgerechnet 58,4 Millionen Euro der reichste Mensch der Welt, auch wenn sein Gehalt um 41 % gesunken ist. In Europa führt Bernard Charles, Vorstandsvorsitzender der französischen Dassault Systèmes-Gruppe, mit 46,7 Millionen Euro die Rangliste an, während der deutsche Spitzenreiter Blume nur auf dem zwölften Platz liegt.

(Berichterstattung von Alexander Hübner, Redaktion von Sabine Wollrab. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Wirtschaft) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte) .

Ricarda Maier

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