Deutsche Archäologen präsentierten an diesem Montag (10) in der Stadt Hermeskeil im Westen des Landes Spuren des ältesten römischen Militärlagers, das jemals in der antiken Germanienregion entdeckt wurde.

Das zwischen 53 und 51 v. Chr. erbaute Lager wurde von den Truppen Julius Cäsars am Ende der Gallischen Kriege auf einem etwa 26 Hektar großen Grundstück errichtet, das durch einen Erdwall geschützt war.

Archäologen der Universität Mainz konnten das Alter des Lagers anhand der dort gefundenen Keramikreste und Nägel von Legionärssandalen bestimmen.

Das Lager wurde von 5.000 bis 10.000 Legionären genutzt und war strategisch günstig gelegen, um die Kelten abzuwehren, die die Festung Hunnenring in der Nähe des Heiligtums besetzten.

Die Existenz des römischen Lagers auf dem Hermeskeil-Hügel sei seit dem 19. Jahrhundert bekannt, seine Bedeutung und sein Alter seien jedoch erst bei jüngsten Ausgrabungen bestätigt worden, sagte die für die Arbeiten vor Ort zuständige Archäologin Sabine Hornung.

Das bislang älteste römische Militärlager auf deutschem Boden soll im Jahr 30 v. Chr. auf dem Hügel Petris in der Stadt Trier im heutigen Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Luxemburg errichtet worden sein.

Im Lager Hermeskeil wurden mehr als 70 Spikes für Sandalen gefunden, mit denen Legionäre auf schlammigem Gelände gehen konnten, ohne auszurutschen.

Weitere relevante Funde waren mehrere Waffen und eine Getreidemühle, die zusammengenommen die Feststellung ermöglichten, dass es sich bei dem Standort nicht um ein provisorisches Lager, sondern um einen dauerhaft bewohnten Ort handelte.

Sabine sagte, es gäbe noch viele Geheimnisse zu lüften und deshalb werde die Ausgrabung noch weitere fünf Jahre dauern. Archäologen wollen herausfinden, ob römische Soldaten in einer fünf Kilometer vom Lager entfernten keltischen Festung kämpften.